Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Das Jahr 2022 ist durch eine Vielzahl von Problemen gekennzeichnet gewesen. Durch den russischen Einmarsch in die Ukraine drängten ungeahnte Fragestellungen auf die Tagesordnung.

Der Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine wurde seitens der entwickelten Industrieländer mit Sanktionen beantwortet. Diese wurden in ähnlicher Art und Weise durch Russland beantwortet, insbesondere aber durch die Einschränkung des Lieferumfanges von Gas nach Deutschland und anderen europäischen Ländern.

Der Rückgang des Gaslieferumfangs konnte vollumfänglich
durch Lagerbestände und die Diversifizierung von Lieferquellen kompensiert werden. Erhebliche Kostensteigerungen beim Gas und anderen Energieträgern waren aber zu verzeichnen.

Die Inflationsrate stieg temporär aufgrund der Kostensteigerungen auf über 10%. Materialengpässe und Lieferschwierigkeiten gekoppelt mit dem Fachkräftemangel sowie vollen Auftragsbüchern bei den Handwerkern führten auch im Baubereich zu stark steigenden Preisen. Steigende Zinsen sowie eine disruptive staatliche Förderpolitik verteuern das Bauen und die Finanzierung der Bauten zusätzlich.

Geschäftsverlauf 2022

Im Geschäftsjahr 2022 wurde ein Umsatz von 28,0 Mio. Euro (im Vorjahr 26,1 Mio.) erzielt. Der Jahresüberschuss beläuft sich im Geschäftsjahr auf knapp 1,0 Mio Euro (Vorjahr: 1,4 Mio. Euro). Der ausgewiesene Jahresüberschuss entspricht damit dem geplanten.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden diverse lnstandhaltungsmaßnahmen abgeschlossen. Der Schwerpunkt unserer lnstandhaltungstätigkeit lag auf folgenden Gebieten: Calwerstraße / Pflügerstraße, Wittelsbacherstraße / Sachsenstraße, Gymnasiumstraße sowie in der Scharnhorststraße.

Die Investitionen in den Immobilienbestand sind auf Nachhaltigkeit ausgerichtet, wobei trotz der Notwendigkeit, ökologische Ziele zu verfolgen, die Wirtschaftlichkeit von Maßnahmen im Vordergrund steht.

Um die gestiegene Wohnungsnachfrage zu befriedigen, errichten wir fortlaufend neue Gebäude. Im Geschäftsjahr 2022 wurde die in 2021 fertiggestellte Erbprinzenstraße 19-25 vollständig vermietet.

Die Fertigstellung von 19 Wohneinheiten in der Redtenbacherstraße 5 ist für Mitte 2023 geplant.

Gemeinsam mit dem Familienheim Pforzheim wurde die Planung für die zukünftige Bebauung des Areals in der Rembrandtstraße vorangetrieben. Am Ende des Berichtsjahres wurde mit dem Bau der insgesamt 90 Wohnungen begonnen. Mit der Fertigstellung ist in 2024 zu rechnen. Dieses Vorhaben wird im Rahmen der BGB Gesellschaft Postwiesen-/ Rembrandtstraße realisiert.

Die Finanzierung des Neubauprojektes Redtenbacherstr. 5 sowie der Modernisierungsmaßnahmen erfolgte zu marktüblichen Konditionen.

Aufgrund der im Abschnitt „Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen“ genannten Gründe hat die Geschäftsführung entschieden, dass gegenwärtig nur noch die begonnenen Neubauprojekte realisiert werden. Bei allen anderen Projekten werden die Planungen bis zur Baugenehmigung vorangetrieben. Eine Realisierung wird jedoch nur in Betracht kommen, wenn trotz steigender Baupreise und Zinsen die Wirtschaftlichkeit des Bauvorhabens gegeben ist.

Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Wohnungen (über 500) wird mit Gas beheizt. Aus wirtschaftlichen und ökologischen Gedanken heraus, wurde die Entscheidung getroffen, gut die Hälfte dieser Wohnungen auf die Fernwärme umzustellen. Dies wird in den Geschäftsjahren 2023 und 2024 erfolgen.

Eine nennenswerte Nachfrage nach Wohnraum durch Flüchtlinge aus der Ukraine konnten wir nicht feststellen.

Gegen Ende des Geschäftsjahres wurde eine allgemeine Erhöhung der Mieten durchgeführt, deren Auswirkung erst im folgenden Geschäftsjahr ersichtlich sein wird.